Energiemanagement-Prozesse

Neben den technischen Prozessen wie Betriebsführung oder Instandhaltung müssen in vielen Unternehmen und Organisationen auch kaufmännische sowie weitere Folgeprozesse abgebildet und mit den entsprechenden Ressourcen-Verbrauchsdaten unterfüttert werden. Für eine Vielzahl dieser Prozesse, die in direktem Zusammenhang mit Energie- und Ressourcenverbrauch stehen, haben wir maßgeschneiderte Lösungen entwickelt, die passgenau die jeweiligen Workflows unserer Kunden in der täglichen Arbeit unterstützen. Durch diese Prozessunterstützung kommen Sie der Realisierung Ihrer unternehmensinternen Effizienzziele deutlich näher.

Aufgrund der hohen Kosten für Energie und Ressourcen ist eine Umlage auf die einzelnen Verbraucher unabdingbar. Neben der reinen Kostenweiterverrechnung ist auch die daraus entstehende Transparenz ein wichtiger (Erziehungs-) Faktor zur Energieeinsparung.

In WiriTec® C stehen unterschiedliche Möglichkeiten und Methoden zu Verfügung, mit denen sich diese Kostenumlagen durchführen lassen. Von einfachen Weiterverrechnungen auf Basis definierter Umlageschlüssel wie beispielweise Flächenanteilen bis hin zu komplexen, vielstufigen Abrechnungsworkflows auf Grundlage flexibler, zeitveränderlicher Regelwerke; mit WiriTec® C sind Sie in der Lage, die Energie- und Ressourcenkosten transparent und verursachergerecht umzulegen.

Nicht nur die ISO 50.001, sondern häufig auch interne Richtlinien und Vorgaben fordern ein energieeffizientes Verhalten und den Nachweis dessen. Hierzu werden oft globale Einsparziele zentral festgelegt, die durch die Ausführung von entsprechenden Einsparmaßnahmen zu erreichen sind.

Da dies selbstverständlich kein Selbstzweck ist, müssen sowohl die Zielvorgaben, die durchgeführten Maßnahmen wie auch die geplanten und die tatsächlich erzielten Einsparungen dokumentiert werden. In WiriTec® C steht hierfür mit dem Modul Maßnahmen-Management und -dokumentation ein Toolset zu Verfügung, mit dem diesen Anforderungen Rechnung getragen werden kann. Neben der lückenlosen Dokumentation aller wichtigen Parameter stehen natürlich auch Auswertemechanismen bereit, mit denen die Ergebnisse einfach und schnell überprüft und kommuniziert werden können.

Da der absolute Verbrauch von Energie und Ressourcen keine Aussage über die Effizienz der Nutzung trifft, sind Energie- und Prozesskennwerte zwingend notwendig.

Innerhalb des Formeleditors stehen den Anwendern eine Vielzahl an Funktionen bereit, mit denen solche Kennwerte berechnet und dargestellt werden können. Von einfachsten Berechnungen wie einem Flächenkennwert, über die etwas umfangreicheren Kennwerte auf Basis von Produktionszahlen bis hin zu hochkomplexen Berechnungen unter Einbeziehung von Regressionsanalysen und anderen mathematischen Verfahren, stehen dem Anwender viele Optionen zu Verfügung.

Treffsichere Prognosen über den zukünftigen Energie- und Ressourcenbedarf sind in Unternehmen mit hohen Energiekosten absolut zwingend. Nur wenn bekannt ist, wie viel Energie wann benötigt wird, kann zu vorteilhafteren Preisen gekauft oder die Verhandlungsposition gegenüber dem Versorger verbessert werden.

Um unsere Kunden bei diesem wichtigen Thema zu unterstützen, haben wir verschiedene Prognosetools entwickelt. Im einfachsten Fall wird mit der Trendanalyse auf Basis definierter vergangener Werte ein linearer Verbrauchstrend berechnet. Dieser Ansatz dient beispielsweise der Überprüfung auf die Einhaltung vertraglich festgelegter Abnahmemengen. Die Forecasts gehen einen Schritt weiter und errechnen auf Basis der historischen Verbräuche ein Prognosemodell, das sich einerseits auf externe Vorgaben stützt, und andererseits die Vergangenheitswerte durch beeinflussende Faktoren normiert. Die Regressionsprognose geht noch weiter und beginnt bei den Faktoren, die ursächlich sind für den Verbrauch. Auf Grundlage der Vergangenheit werden die Abhängigkeiten der Verbräuche von den Faktoren berechnet und über einen längeren Zeitraum angelernt. Auf dieser Berechnungsgrundlage kann der zukünftige Verbrauch sehr genau errechnet werden.

Die meisten mittleren und großen Unternehmen müssen heutzutage Auskunft über ihren Verbrauch an Energien und Ressourcen, sowie produzierte Abfälle und Emissionen geben und diese entsprechend berichten. Während das Berichtswesen selbst oft standardisiert und automatisiert, oder auch an einen externen Dienstleister outgesourced ist, stellt die eigentliche Erfassung der zu Grunde liegenden Daten die Unternehmen vor erhebliche Aufwände und Schwierigkeiten. Dies betrifft insbesondere große Unternehmen oder jene mit vielen verteilten Standorten.

Um diesen Datensammelprozess zu unterstützen und zu optimieren, haben wir eine Anwendung entwickelt, mit der die Mengen verbrauchter Ressourcen aller Art sowie produzierte Abfälle dezentral erfasst und zentral dokumentiert werden können. Alle gesammelten Daten werden dauerhaft zentral gespeichert und können dadurch mit unseren Standard-Methoden grafisch und alphanumerisch ausgewertet werden. Jahresvergleiche, Vergleiche verschiedener Standorte oder Business Units oder auch die Entwicklung gegenüber internen Vorgaben lassen sich einfach erstellen.

Über Standard-Schnittstellen können außerdem schon bestehende interne oder externe Berichtstools mit den benötigten Daten versorgt werden.

Die IT-Unterstützung von Betriebsführungsmodellen gewinnt zunehmend an Bedeutung, da mehr und mehr Contracting-Verträge geschlossen werden. Diese Verträge haben eine lange Laufzeit, während dieser sich oft die Randbedingungen, die ursprünglich für die Vertragskonditionen maßgebend waren, gravierend ändern. Für den Contractor besteht nun neben der optimalen Betreuung seiner Anlagen die Herausforderung, sich mit den neuen Bedingungen auseinander zu setzen. Dabei hilft ihm eine gute Datenlage, die Veränderungen im Prozessablauf dokumentiert und als Nachweis dienen kann.

Grundlage ist die nahtlose Dokumentation der Energie- und Ressourcenverbräuche über Jahre hinweg, gekoppelt mit Prozess- und Umgebungsinformationen, die für den Verbrauch die maßgebende Grundlage sind. Laufende, automatische Überwachungsprozesse mit intelligenten Funktionen können Trends und Abweichungen erkennen und so als Frühwarnsystem für den Contractor dienen. Gleichzeit wird dem Endkunden transparent gemacht, wie sich sein Energie- und Ressourcenverbrauch ändert. Neben den betriebswirtschaftlichen Aspekten, die auf eine Optimierung der Kosten abzielen, sind die technischen Unterhalts- und Pflegeprozesse von Bedeutung.

Die Bestimmung des Energiebedarfs für Produktionsprozesse ist eine Herausforderung, der sich Unternehmen stellen müssen, die es ernst mit Energieeffizienz meinen. Nur wenn bekannt ist, welche Energie- und Ressourcenmengen für die einzelnen Produktionsschritte aufgewendet werden müssen, lassen sich Strategien für eine Energieoptimierung entwickeln.

Zum einen muss ermittelt werden, bei welchem Prozessschritt sich eine nähere Betrachtung überhaupt lohnt, zum anderen spielt die Beeinflussbarkeit eine entscheidende Rolle. Gravierende Prozessveränderungen stehen selten zur Debatte, da dieser Eingriff ins Kerngeschäft eines Unternehmens sich oft nicht mit der Einsparung von Energie rechtfertigen lässt.

Dank des mächtigen Formeleditors, sowie den komplexen Regelwerken, sind wir in der Lage, die unterschiedlichen Energiemengen den einzelnen Produktions- und Prozessschritten zuzuordnen und die individuellen Verbräuche zu errechnen. Dies versetzt Sie in die Lage, sich ein genaues Bild der Produktionsverbräuche zu machen, Ausreißer oder unerklärliche Abweichungen zu erkennen, und das vorhandene Einsparpotential zu heben.

Unser Schwesterunternehmen speedikon FM AG setzt sich seit einiger Zeit sehr intensiv mit dem Thema Lifecycle Management auseinander. In enger Zusammenarbeit mit Kunden wurden eine Reihe von Modulen entwickelt, die eine Lebenszyklusbetrachtung von Immobilien und Anlagen ermöglichen, und den Schwerpunkt auf die Kosten legen. Hierbei wird ein sehr praxisorientierter Ansatz verfolgt, der aus den unterschiedlichen Methoden resultiert, die die Kunden bereits erfolgreich anwenden.

Wir unterstützen die Kollegen hierbei mit Daten aus dem Energiedatenmanagement, da die Energieverbräuche und die Störungshäufigkeiten stark von dem qualitativen Zustand eines Gebäudes oder einer Anlage abhängen. Die Einbeziehung des Energiedaten-Managements in das Lifecycle Management erweitert die Datenbasis und verbessert die Aussagefähigkeit.

Mehr zu diesem Thema finden Sie auf der Homepage der speedikon FM AG.

In komplexen Gebäuden und Anlagen kann eine große Anzahl von Störungen, Warnungen oder sonstigen Betriebs- und Statusmeldungen auftreten, die möglichst zeitnah interpretiert und bewertet werden müssen. Oftmals gibt es jedoch keine einheitliche Störungsquelle, sondern eine Vielzahl von Anlagen, Leittechniken und Überwachungssystemen von verschiedenen Herstellern mit unterschiedlichen, und oft proprietären Protokollen und Methoden für Meldungsversand und -administration.

Um dieses vorherrschende babylonische Sprachgewirr zu entknoten, hat die WiriTec GmbH mit ihrem Melde-Management ein System geschaffen, das all diese Meldungen aus den unterschiedlichen Quellen zentral sammelt und übergreifend interpretiert.

Um den Anschluss an die verschiedenen Datenquellen zu ermöglichen, verfügt das System über eine sehr hohe Flexibilität in Bezug auf Geräte-, Bus-, Feldebenen- und natürlich auch IT-Schnittstellen. So lassen sich alle handelsüblichen Anlagen und Leittechniken, aber auch bestehende Helpdesk-Systeme problemlos anbinden und integrieren. Mit Hilfe der WiriBox® können sogar auch analoge Meldungen erfasst, interpretiert und dem System übergeben werden.

Alle Störungen und Profilverletzungen laufen in die zentrale „Eventtabelle“ ein und stehen dort für eine weitergehende Bearbeitung oder Interpretation zur Verfügung. Es gehen damit keine Meldungen mehr verloren, und der Bearbeitungsprozess lässt sich auch später noch nachvollziehen.

Abb.: Profilverletzungen

Eng verbunden mit den Störmeldungen sind die Help- und Servicedesk-Systeme, in denen die organisatorische Bearbeitung von Störungen stattfindet. Unsere Schwestergesellschaft speedikon FM AG hat viele solche Systeme kundenindividuell angepasst, die den gesamten Prozess bis hin zu Auftragserteilungen, Materialbestellungen und Personaleinsätzen, sowie die Vergabe von Aufträgen an Fremdfirmen unterstützen.

Oft überlappen sich manuell aufgegebene Meldungen wie z.B. der Ausfall einer Heizung mit automatischen Störmeldungen von den betroffenen Anlagen selbst. In getrennten Meldesystemen ist die Koordination schwierig bis unmöglich. Unser zentrales Servicedesk-System kann diese Zusammenhänge gut koordinieren, so dass Doppelarbeiten vermieden werden und die Melder eine fundierte und zufriedenstellende Rückmeldung erhalten. Für alle weiterführenden Prozesse wie Instandhaltung, Lifecyclebetrachtungen und Investitionsentscheidungen ist eine zentrale und auswertbare Plattform für alle Störmeldungen von großer Bedeutung.

Wichtige Ziele bei den Help- und Servicedesks sind die lückenlose Nachverfolgbarkeit von Störungen und Mel­dungen, die statistische Auswertung und die exakte Zu­ordnung zu den Verursachern.

Gerade der letzte Punkt, die Zuordnung zu den Verursa­chern, liefert Informationen über die Zuverlässigkeit und Stabilität einzelner Anlagen und Maschinen sowie die da­mit verbundenen Kosten und Risiken.

Investitionsentscheidungen lassen sich so untermauern und im weiteren Zeitverlauf auf Effizienz prüfen.

Dieses Werkzeug hat sich in vielen Firmen als eine Platt­form für die Transparenz der technischen Prozesse etab­liert. Erkenntnisse beeinflussen immer mehr die zukünf­tigen Investitionen und Prozessanpassungen.